"Gesundheit zu finden sollte das Ziel des Osteopathen sein. Krankheit kann jeder finden.", dieser Meinung war Dr. Still. Osteopathen verstehen Gesundheit als Gleichgewicht aller Systeme des Organismus. Ziel der Osteopathie ist, dieses Gleichgewicht zu bewahren (Prophylaxe) oder wiederherzustellen (Therapie). Jede erfolgreiche Behandlung muss daher den ganzen Menschen mit all seinen Bedürfnissen berücksichtigen: die körperlichen, die emotionalen und die psychisch-spirituellen.
Den Ursachen auf der Spur
Nicht die Symptome einer Krankheit stehen im Mittelpunkt der
osteopathischen Behandlung, vielmehr sucht der Therapeut nach den zugrunde
liegenden Ursachen und deren Einordnung in das Körpergesamtsystem. Dabei
interessiert er sich nicht nur für die Frage, warum eine Krankheit ausgebrochen
ist, sondern auch für den Grund, was den Körper bisher daran gehindert hat,
wieder gesund zu werden. Um diese Fragen beantworten zu können, ist eine
ausführliche Anamnese erforderlich, auch in Zusammenarbeit mit der
Schulmedizin, die Beobachtung des Körpers und die manuelle Untersuchung, bei
der der Therapeut mit seinen Händen Körperstrukturen wie Organe, Muskeln und
Gelenke ertastet.
Die drei Prinzipien der osteopathischen Techniken
auf diesen drei Grundprinzipien entwickelte Still die Basis der Osteopathie. Er erkannte, dass alle Bestandteile des menschlichen Körpers miteinander in Zusammenhang stehen. Störungen in der Struktur der Muskeln, Gelenke und Bänder können zu einer verminderten Funktionsfähigkeit der Organe führen. Der Therapeut spürt diese strukturellen Beeinträchtigungen auf und versucht, sie zu lösen. Wenn dies gelingt, normalisieren sich die funktionellen Abläufe wieder und die Selbstheilungskräfte werden mobilisiert.
Zu den osteopathischen Techniken zählen:
Die parietale osteopathische Technik: Behandlung
des Bewegungsapparates,
Die viszerale osteopathische Technik: Behandlung
der inneren Organe und
Die craniosacrale osteopathische Technik:
Behandlung des Schädels, des zentralen und peripheren Nervensystems mit Gehirn,
Rückenmark und Nerven
Anwendungsgebiete:
Osteopathische Techniken können grundsätzlich bei allen Funktionsstörungen des Körpers angewandt werden, egal wie lange diese schon bestehen. Altersbeschränkungen gibt es keine.
Allgemein gilt: Jedes lebende Gewebe kann mit osteopathischen Techniken behandelt werden.
Hilfe ist bei folgenden Beschwerden möglich:
Auch für Säuglinge geeignet
Säuglinge und Kinder mit
Problemen, die auf Traumata bei der Geburt oder später zurückgehen, zählen zu
den typischen Patienten für die osteopathischen Techniken.
Grenzen der osteopathischen Techniken
Die Techniken haben da ihre Grenzen, wo die Selbstheilungskräfte des Körpers nicht ausreichen. Bei schweren und/oder akuten Erkrankungen sollte man immer zu einem Schulmediziner gehen. Die osteopathischen Techniken sind auch keine Notfallmedizin, kann also bei einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall nicht lebensrettend eingreifen.